Vom Klimaschutz zur Rohstoffwende
Kreislaufwirtschaft ist eine zentrale Weichenstellung der EU in Richtung Klimaschutz und Schonung von natürlichen Ressourcen. Als Innovationsführer trägt die ARA diesen Zielen Rechnung und treibt die Circular Economy in Österreich voran.
Wirksamer und nachhaltiger Klimaschutz stellt eine gewaltige globale Herausforderung dar – und diese lässt sich nur im Rahmen weltweiter Zusammenarbeit lösen. Dazu werden auf allen Ebenen Maßnahmen gesetzt: Mit der Agenda 2030 definierten die Vereinten Nationen „Sustainable Development Goals (SDG)“ für nachhaltige Entwicklung. Ihr Ziel ist die Entwicklung hin zu einer ökologisch verträglichen, wirtschaftlich leistungsfähigen und sozial gerechten Welt.
Der „Green Deal“ der Europäischen Union ist nur mit Kreislaufwirtschaft zu schaffen.
Der „Green Deal“ der Europäischen Union verkörpert den Fahrplan für mehr Nachhaltigkeit und effizienten Umgang mit Ressourcen in Europa für die nächsten Jahrzehnte. Er umfasst umweltpolitische Maßnahmen für alle Wirtschaftszweige – von Verkehr und Energie über die Landwirtschaft bis hin zur Industrie. Das erste europäische „Klimagesetz“ soll entsprechende Ziele auch gesetzlich verankern, damit die EU bis 2050 Klimaneutralität erreicht.
In diesem Zusammenhang sieht das EU-Kreislaufwirtschaftspaket eine komplette Transformation der europäischen Wirtschaft in Richtung größtmöglicher Ressourceneffizienz vor. Dieser Umbau geht Hand in Hand mit einer Rohstoffwende – auf Grundlage eines klaren evidenzbasierten Zielbildes, das weit über Verpackungen hinausgeht: Welche Rohstoffe wollen wir künftig wofür einsetzen? Wie wollen wir sie gewinnen? Und wie nutzen wir sie möglichst lange und sinnvoll in Kreisläufen?
Österreich liegt bei Recycling und Abfallwirtschaft im EU-Spitzenfeld: Jährlich sparen wir allein durch das Verpackungsrecycling über eine halbe Million Tonnen CO2-Äquivalente für unser Klima ein. Andererseits zeigt der Circularity Gap Report Austria, dass erst 10 % des Ressourcenverbrauchs der österreichischen Volkswirtschaft aus dem Recycling gedeckt werden – und 90 % aus primären Rohstoffen und Energieträgern.
Die Lücke in der Kreislaufwirtschaft
Um die sogenannte „Zirkularität“ der österreichischen Wirtschaft zu erheben, berechnete Circle Economy (NL) im Auftrag der ARA 2019 erstmals für eine nationale Volkswirtschaft den „Circularity Gap“– die „Lücke“ in der Kreislaufwirtschaft. Das Ergebnis: Österreichs Wirtschaft ist zu 9,7 % zirkular. Zum Vergleich: Die Zirkularität der Weltwirtschaft liegt bei 8,6 %.
Die Ergebnisse müssen allerdings in Relation zu den Rahmenbedingungen gesetzt werden: Österreich ist eine wachsende Volkswirtschaft, die noch stark von fossilen Energieträgern abhängt und dazu noch intensiv Handel treibt. Das beeinflusst die Zirkularität maßgeblich. Mit einer Recyclingquote von 59 % des Siedlungsabfalls liegt Österreich im EU-Spitzenfeld. Betrachtet man allerdings den gesamten Ressourcenverbrauch aus Metallen, Mineralstoffen, Biomasse und fossilen Energieträgern von 424 Mio. t, sinkt dieser Wert auf 9,7 %. Würde man Österreich isoliert betrachten, lägen wir bei 10,7 %. 55 % des heimischen Ressourcenverbrauchs entstehen durch Importe jenseits der Landesgrenzen. Die größten Verbraucher sind Mobilität einschließlich der Verkehrsinfrastruktur und Konsumgüter mit zusammen rd. 46 %.
Mit dem Ausstieg aus fossilen Energieträgern, mit forciertem Recycling, der Wiederverwendung von Bauten und Baustoffen bei Infrastruktur-Erhaltungsmaßnahmen sowie einer deutlichen Verbesserung des Recyclings in den Herkunftsländern ließe sich die Zirkularität der heimischen Volkswirtschaft auf über
37 % vervierfachen.
Das EU-Kreislaufwirtschaftspaket
Seit Juli 2018 ist das Kreislaufwirtschaftspaket der Europäischen Union in Kraft. Dieses umfangreiche Bündel an Maßnahmen ist die Antwort der EU auf Rohstoffknappheit, Ressourcenverschwendung und Klimawandel.
Im entsprechenden Aktionsplan aus dem Jahr 2020 stehen sieben prioritäre Produktwertschöpfungsketten im Fokus: Elektronik und Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), Batterien und Fahrzeuge, Verpackungen, Kunststoffe, Textilien, Bauwirtschaft und Gebäude sowie Lebensmittel, Wasser und Nährstoffe.
Im Frühjahr 2019 trat zusätzlich die EU-Einwegkunststoff-Richtlinie in Kraft. Ihr Ziel ist der Schutz der Meere, die Vermeidung von Littering und die Förderung von hochwertigem Kunststoffrecycling.
Die weitreichenden Regelungen betreffen Hersteller und Anwender, Handel und Industrie, Entsorgungswirtschaft, Gemeinden und nicht zuletzt KonsumentInnen.
Beim Recycling liegt Österreich seit Jahren im EU-Spitzenfeld. Das ist auch das Ergebnis von Produzentenverantwortung und ARA Verpackungssammlung aus Haushalten und Betrieben. Schon heute werden die Zielvorgaben des EU-Kreislaufwirtschaftspakets 2025 für Verpackungen aus Papier, Glas und Metall erfüllt.
Bei Kunststoffverpackungen stehen die Akteure der Kreislaufwirtschaft vor der größten Herausforderung seit 30 Jahren: Um die EU-Ziele 2025 zu erreichen, muss das Recycling von Kunststoffverpackungen in Österreich in den nächsten fünf Jahren verdoppelt werden. Bis 2030 müssen alle Kunststoffverpackungen recyclingfähig sein. Die ARA bereitete sich auf diese Entwicklung bereits in den letzten Jahren mit Forschungs- und Entwicklungsprojekten vor. Deren Ergebnisse helfen der Wirtschaft heute, faktenbasierte und effiziente Lösungen zur Erreichung der EU-Ziele zu finden.
EU-Recyclingziele 2020-2030
10 PUNKTE FÜR 100 %
Der von der Wirtschaftskammer Österreich im Juli 2020 präsentierte „10-Punkte-Plan für eine alltagstaugliche Kreislaufwirtschaft“ bietet eine einmalige Chance: mit einem umfassenden, ganzheitlichen Konzept ein Vorbild für ganz Europa in Sachen Circular Economy und Ressourcenschonung zu werden. Das Ziel ist eine langfristige 100%-Gesamtlösung, die auf allen Stufen der Abfallhierarchie ansetzt und alle EU-Ziele – inklusive der Sammel- und Recyclingquoten – berücksichtigt.
Das Paket der WKO umfasst Betriebe, Haushalte und den Außer-Haus-Konsum. Und es setzt ganz nah bei den KonsumentInnen an, denen korrektes Sammeln und Trennen so einfach wie möglich gemacht werden soll. Eine einheitliche Sammelstruktur für ganz Österreich bedeutet in diesem Zusammenhang einen großen Schritt in die richtige Richtung. Bereits heute sind es für Herrn und Frau Österreicher im Durchschnitt nicht mehr als 150 Meter bis zum nächsten Kunststoffsammelbehälter. Noch mehr Bequemlichkeit verspricht die Umstellung vom Bring- zum Holsystem, die es ermöglicht, Kunststoffe direkt beim Haushalt zu sammeln. Öffentliche Gebäude wie Schulen, Spitäler, Universitäten oder Amtsgebäude sollen zukünftig mit Wertstoffsammelbehältern ausgestattet werden. Den Freizeitkonsum besser zu erfassen und beispielweise Spielplätze, Rad- und Wanderwege oder Partymeilen mit Sammelbehältern auszustatten ist ebenso ein Gebot der Stunde wie verstärkte Bewusstseinsbildung gegen Littering als Vermüllung von öffentlichem Raum und Natur.
Beim Gewerbeabfall muss das Angebot für die Sammlung verwertbarer Verpackungen in Betrieben attraktiver werden. Hier handelt die ARA schon jetzt in enger Abstimmung mit den Kommunen, Recyclinghöfen und Altstoffsammelzentren, damit dort zukünftig noch besser getrennt werden kann. Passend dazu gilt es darüber hinaus, bei Siedlungs- und Gewerbemüll Wertstoffe auszusortieren. Auch die Verpackungen selbst bieten neue Möglichkeiten – ökologisches Design gehört ausgebaut. Und mit recyclingfreundlicheren Vorschriften, z. B. für Lebensmittelverpackungen, lassen sich neue Verwertungspfade eröffnen. Smarte Sammelbehälter, die via App die Rückgabe von Wertstoffen mit Bonuspunkten und monetären Gutschriften belohnen, runden dieses Zukunftskonzept ab, das auf bestehenden erfolgreichen Strukturen aufbaut und diese optimal weiterentwickelt.
ARA – STRATEGISCHE NACHHALTIGKEIT FÜR ÖSTERREICHS WIRTSCHAFT
Die ARA hat ein klares unternehmerisches Ziel: die ökologisch, ökonomisch sowie gesellschaftlich besten Lösungen für Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung anzubieten. Das ist die Leitlinie ihres Handelns. Sie versteht Nachhaltigkeit umfassend – ökologische Zielsetzungen bedürfen der Integration gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Aspekte. Um diesen Auftrag zu erfüllen, setzt die ARA auf sechs strategische Felder, die sich aus ihrem 360-Grad-Kreislaufwirtschaftsmodell ergeben: Effizienz und Wirtschaftlichkeit, Stoffströme – Circular Economy, Produktentwicklungen und Innovation, Compliance, Bewusstseinsbildung und MitarbeiterInnen. Diese Bereiche gewinnen vor allem im Hinblick auf das EU-Kreislaufwirtschaftspaket mit seinen neuen weitreichenden Herausforderungen für die österreichische Wirtschaft an Bedeutung.
NACHHALTIGKEITSMANAGEMENT
Die ARA will wirtschaftlichen Erfolg auf Basis einer langfristigen Entwicklung erreichen, die auch die soziale und ökologische Verantwortung angemessen berücksichtigt. Dies bildet das interne Qualitäts- und Umweltmanagement-System ab, in dem alle relevanten Nachhaltigkeitsfelder zusammenfließen. Als qualitätsorientiertes Unternehmen ist der ARA das Erreichen und ständige Verbessern der Qualitäts- und Umweltziele wichtig.
Sie wendet dafür verschiedene Systeme an: Qualitätsmanagement nach ISO 9001, ergänzt durch Umweltmanagement nach ISO 14001 und EMAS. Ersteres wird vom Vorstand verantwortet und im Rahmen der Internen Revision sowie interner und externer Audits laufend aktualisiert, überwacht und zertifiziert. Das Qualitäts- und Umweltmanagement-System ist in einem entsprechenden Handbuch dokumentiert und steht allen MitarbeiterInnen im Intranet zur Verfügung.
Seit 2018 bündelt ein Sustainability Board die unternehmensweiten Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Sinne einer Stärkung aller diesbezüglichen Aktivitäten und einer Weiterentwicklung der Prozesse.
STAKEHOLDER und Partnerschaften
Der kontinuierliche Dialog mit ihren Stakeholdern und die Kenntnis ihrer Bedürfnisse bilden wichtige Voraussetzungen für den Erfolg der ARA. Dabei ist die Akzeptanz der Produzentenverantwortung durch die Kunden ebenso essenziell wie die Motivation der KonsumentInnen zur getrennten Sammlung. Übergreifende Themen wie der Dialog mit Politik und Wirtschaft, KonsumentInnen und MitarbeiterInnen werden auf Konzernebene behandelt. Es geht der ARA darum, Probleme zeitnah zu erkennen, Erwartungen zu verstehen, Lösungen zu finden und in diese in konkrete Maßnahmen umzusetzen. Der Austausch mit den Stakeholdern bringt wertvolle externe Sichtweisen in die strategische Planung und ermöglicht es dem Unternehmen, fachlich-technische Themen sowie Trends ebenso zu antizipieren wie wirtschaftliche und legislative Entwicklungen.
WAS WOLLEN STAKEHOLDER VON DER ARA?
GESETZGEBER
- Erfüllung der nationalen Ziele in Übereinstimmung mit der EU-Abfallrahmenrichtlinie, der EU-Verpackungsrichtlinie und künftig der EU-Einwegkunststoffrichtlinie
- volkswirtschaftliche und ökologische Sinnhaftigkeit
WIRTSCHAFT UND EIGENTÜMER
- rechtssichere Entpflichtung von Verpackungen, Elektrogeräten und Batterien zu nachhaltig geringen Tarifen
- effiziente und bedarfsgerechte Entsorgungslösungen
- Erreichung der Sammel-, Erfassungs- und Recyclingziele
- Unterstützung bei der Umsetzung der KLW (Produzentenverantwortung gleich Kreislaufwirtschaftsverantwortung)
- Erreichung von Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals [SDG])
- aktive Bewusstseinsbildung zur Vermeidung von Littering
- Plattform für Know-how-Austausch und Best Practice
KONSUMENTiNNEN
- bequemes, glaubwürdiges und bedarfsgerechtes Sammelsystem für zuhause und unterwegs
- Informationen zum richtigen Trennen
- geringstmögliche finanzielle Belastung durch Verpackungstarife und Müllgebühren
GEBIETSKÖRPERSCHAFTEN
- garantierte Entsorgung von Verpackungen, Elektrogeräten und Batterien
- faire Abgeltung der kommunalen Leistungen
- Verringerung der Restmüllmenge
- Abstimmung mit kommunaler Restmüllsammlung
ABFALLWIRTSCHAFT UND VERWERTER
- verlässliche Abgeltung der vertraglich geregelten Entgelte
- Sekundärrohstoffe in entsprechender Qualität und Quantität
ABFALLBERATERiNNEN
- Daten und Fakten zum Verpackungsrecycling zur Information der LetztverbraucherInnen
MITARBEITERiNNEN
- sicherer Arbeitsplatz
- gute Arbeitsbedingungen und Wertschätzung
- vielfältiges Umfeld
WESENTLICHKEITSANALYSE und Strategiesäulen
Welche Themen für die ARA und ihr unternehmerisches Handeln hohe Priorität genießen, ermittelte eine Wesentlichkeitsanalyse, die auf Basis eines internen Prozesses sowie einer Umfrage unter externen Stakeholdern durchgeführt wurde.
In einem internen Workshop wurden relevante Themen anhand der Prozessschritte der Kreislaufwirtschaft identifiziert. Zur Ermittlung der wesentlichen Themen wurden acht Interviews mit ExpertInnen der ARA durchgeführt. Sie beurteilten die Auswirkungen und die Beeinflussbarkeit der Themen und Prozesse durch die ARA. Im anschließenden Wesentlichkeitsworkshop diskutierten die interviewten ExpertInnen und das Sustainability Board die Themen, die anschließend auf einer Skala von 1 bis 10 hinsichtlich des Impacts und der Beeinflussbarkeit durch die ARA bewertet wurden. Daraus resultierten letztendlich 15 wesentliche Themen.
Um die Außensicht dieser Bewertung zu erfassen, führte die ARA unter 3.500 österreichischen Stakeholdern eine anonyme Online-Befragung zu Nachhaltigkeitsthemen durch. Befragt wurden u. a. Gesetzgeber, Wirtschaft und Kunden, KonsumentInnen, Gebietskörperschaften, AbfallberaterInnen, Abfallwirtschaft und Verwerter, NGOs, Forschung und Bildung sowie Medien. 200 Stakeholder bewerteten den Stellenwert und die Auswirkungen der 15 Themen aus den Bereichen Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft aus ihrer Sicht. Die Ergebnisse wurden in einer Wesentlichkeitsmatrix verankert. Den Themen Wirtschaftliche Leistung, Stoffströme, Produktentwicklungen und Innovation, Korruptionsprävention, Schutz der Kundendaten, Umwelt-Compliance, Förderung sowie Aus- und Weiterbildung der MitarbeiterInnen, Vielfalt- und Chancengleichheit, Arbeitssicherheit und Gesundheit sowie Bewusstseinsbildung der Stakeholder werden besondere Relevanz und starke Auswirkungen beigemessen. Der vorliegende Bericht geht darauf bei den Strategiesäulen Effizienz und Wirtschaftlichkeit, Stoffströme – Circular Economy, Produktentwicklungen und Innovation, Compliance, MitarbeiterInnen und Bewusstseinsbildung im Detail ein.
Die Berichterstattung berücksichtigt über die wesentlichen Themen hinaus auch folgende Bereiche: indirekte ökonomische Auswirkungen, Betriebsökologie, Auswahl der Lieferanten nach ökologischen und sozialen Kriterien, Energie und Emissionen.
Wesentlichkeitsmatrix
Strategiesäulen | Themen | Ziele | GRI | SDG |
---|---|---|---|---|
Effizienz und Wirtschaftlichkeit |
Wirtschaftliche Leistung |
vorausschauendes und nachhaltiges Wirtschaften |
201 | |
Compliance |
Korruptionsprävention Schutz der Kundendaten Umwelt-Compliance |
integres Verhalten Rechtskonformität Vertragstreue |
205 418 |
|
Stoffströme – Circular Economy |
Stoffstrommanagement Circular Economy |
Optimierung von Sammlung, Sortierung und Verwertung |
11: Nachhaltige Städte und Gemeinden 12: Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster 13: Maßnahmen um Klimaschutz |
|
Produktentwicklung und Innovation |
Produktentwicklung und Innovation |
Forcierung von Forschung und Entwicklung |
9: Industrie, Innovation und Infrastruktur 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele |
|
Bewusstseinsbildung |
Bewusstseinsbildung für Stakeholder |
Aufklärung und Motivation der KonsumentInnen zur getrennten Sammlung |
4: Hochwertige Bildung 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele |
|
MitarbeiterInnen und Betriebsökologie |
Förderung der MitarbeiterInnen Aus- und Weiterbildung der MitarbeiterInnen Arbeitssicherheit und Gesundheit der MitarbeiterInnen Interne Umweltauswirkungen |
Stärkung des kundenorientierten, kompetenten und innovativen Teams Senkung der internen Umweltauswirkungen |
401 403 405 |
Die Sustainable Development Goals (SDG) in der ARA
Die globale Herausforderung nachhaltigen Wirtschaftens lässt sich nur im Rahmen weltweiter Zusammenarbeit bewältigen. Die COVID-19-Pandemie führte diese Notwendigkeit erneut deutlich vor Augen.
Im Rahmen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung definierten die Vereinten Nationen 17 Sustainable Development Goals (SDG) – mit dem Ziel einer Welt, in der ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig gehandelt wird. 193 Staaten bekennen sich zu diesem Aktionsplan. Die österreichische Bundesregierung veröffentlichte 2020 einen Umsetzungsbericht als gesamtstaatliche Bestandsaufnahme von Maßnahmen, Erfolgsbeispielen und Initiativen sowie als Auflistung weiterhin bestehender Herausforderungen. Mit ihrem Angebot einer 360-Grad-Kreislaufwirtschaft unterstützt die ARA schon seit Jahren als Partner Unternehmen beim Erreichen ihrer Nachhaltigkeitsziele in Produktion, Recycling und Logistik.
ARA im Global Compact Network
Der United Nations Global Compact ist die weltweit größte und wichtigste Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Über 13.000 Unternehmen und Organisationen sind in rund 70 lokalen Netzwerken als eingetragene Unterzeichner des UN Global Compact registriert und tragen dessen Ziele und Vision mit. Die ARA ist neben 143 anderen österreichischen Unternehmen Teil dieses Netzwerkes.
Die 10 universellen Prinzipien des UN Global Compact in den Bereichen Arbeitsnormen, Menschenrechte, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung stellen klar, welche Grundsätze die Teilnehmerorganisationen in ihren Strategien, Richtlinien und Verfahren zu berücksichtigen haben. Als „Participant“ liefert die ARA künftig jährlich einen Fortschrittsbericht an diese Initiative und arbeitet damit aktiv an der Erfüllung der 10 Prinzipien und der 17 SDG der Vereinten Nationen mit.
UNSER NACHHALTIGKEITSANGEBOT FÜR ÖSTERREICHS WIRTSCHAFT
Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Stoffströme – Circular Economy
Zur Transformation unseres immer noch weitgehend linearen Wirtschaftssystems zu einem zirkulären sind Produkte und Prozesse so zu gestalten, dass Primärressourcen geschont und Abfälle sowie Emissionen möglichst reduziert werden – dazu tragen Kunden der ARA bereits jetzt erheblich bei: Materialkreisläufe werden geschlossen und Rohstoffe dadurch dauerhaft genutzt. Davon profitieren sowohl die Umwelt in Form von Reduktion und Ressourcenschonung als auch die Kunden durch Einhalten der vorgeschriebenen Recyclingquoten und durch Rohstoffsicherheit.
Produktentwicklung, Digitalisierung und Innovation
Wer die SDG 9 (Innovation, Industrie und Infrastruktur), 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden) und 12 (Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster) als Chance begreift und frühzeitig innovative Produkte und Dienstleistungen anbietet, ist nicht nur Mitbewerbern voraus, sondern kann einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Wirtschaftssystems leisten. Das macht sich in besseren Marktchancen und gesteigerter Effizienz bezahlt. Oft bildet die Optimierung des betrieblichen Abfallmanagements den Ausgangspunkt und eine profitable Unternehmensinnovation das Ergebnis. Die ARA unterstützt ihre Kunden dabei.
Akzeptanz und Bewusstseinsbildung – Compliance
Niemand kann die Welt allein verbessern – wir brauchen neue Kompetenzen und Netzwerke. Nachhaltige Bildung (SDG 4), Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13) und Partnerschaften (SDG 17) geben die Richtung vor. Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich die ARA für Bewusstseinsbildung und Kommunikation zum Thema Nachhaltigkeit. In Österreich lernt man bereits im Kindergarten umweltfreundliches Verhalten mit den ARA Umweltbildungsprogrammen. Das bereitet den Boden für einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen und für nachhaltige Konsummuster im Erwachsenenalter. Unternehmen treffen auf KonsumentInnen, die Wert auf nachhaltige Produkte legen und bereit sind, ihr Geld in hochwertige faire Güter zu investieren.
Nachhaltigkeitsagenda der Getränkewirtschaft: Die „extra Meile“ für Österreichs Wirtschaft
Seit vielen Jahren unterstützt die ARA partnerschaftliche Projekte der heimischen Wirtschaft wie die Nachhaltigkeitsagenda der österreichischen Getränkewirtschaft. Diese ist eine freiwillige Selbstverpflichtung zahlreicher Marktteilnehmer entlang der Wertschöpfungskette. Mit ihren Maßnahmen konnte sie bis heute rund 230.000 t CO2-Einsparung pro Jahr* bewirken und ist damit ein wichtiges Instrument zur Verringerung der Umweltauswirkungen von Getränkeverpackungen. Zu ihren Kernpunkten zählen nachhaltige Gestaltung der Verpackung, Klimaschutz, stoffliche Verwertung und Eindämmung von Littering. Die ARA unterstützt diese Nachhaltigkeitsagenda durch die hohe Sammel- und Verwertungsquote von Getränkeverpackungen sowie durch die Kooperation im Bottle-to-Bottle-Recycling von PET-Flaschen. Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Österreich und dem Verband der Getränkehersteller Österreichs gelang es, die Bedeutung der Nachhaltigkeitsagenda kontinuierlich zu stärken und die Anzahl der Mitglieder auf mittlerweile 1.000 zu erhöhen.
*Quelle: ARGE Nachhaltigkeitsagenda für Getränkeverpackungen
Was uns ausmacht
Im Eigentum der heimischen Wirtschaft ist die ARA Österreichs führender Dienstleister in der Produzentenverantwortung für Verpackungen, Elektrogeräte und Batterien. Expertise und Beratung umfassen alle Bereiche der Kreislaufwirtschaft; das Non-Profit-Prinzip bringt Kunden hohe wirtschaftliche Effizienz.