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Leistung und Kunden­orientierung

Als Österreichs führender Dienstleister in der Produzentenverantwortung für Verpackungen, Elektrogeräte und Batterien sowie als Unternehmen im Eigentum der heimischen Wirtschaft verpflichtete sich die ARA dem Non-Profit-Prinzip. Dies ist zugleich ein Eigentümerauftrag und starkes Alleinstellungsmerkmal im Markt. Den Kunden kommt dies vor allem durch hohe wirtschaftliche Effizienz und laufende Optimierung von Sammlung, Sortierung sowie Verwertung der Verpackungen zugute. 54 % Stückkostensenkung in den letzten beiden Jahrzehnten bestätigen diesen Weg: For purpose – not for profit.

Durch das EU-Kreislaufwirtschaftspaket mit seinen höheren Sammel- und Recyclingzielen ab 2025 kommen große Herausforderungen auf Österreichs Wirtschaft zu. Als Technologie- und Marktführer unter den Sammelsystemen investiert die ARA bereits heute in Forschung und Innovation, um diese neuen Vorgaben im Sinne ihrer Kunden zu erfüllen.

Die ARA bietet ihren Kunden maßgeschneiderte Kreislauf­wirtschafts­kompetenz.

Sie bietet ihnen maßgeschneiderte Kreislaufwirtschaftskompetenz: von der Entpflichtung von Verpackungen, Elektrogeräten und Batterien über die Beratung und Unterstützung rund um ARA Circular Design, Abfall- und Stoffstrommanagement bis hin zu Logistik und Digitalisierung.

Kennzahlen aus dem Konzernabschluss

(in Mio. EUR)

    2018 2019 20201
Eigenkapital   6,612 8,15 9,448
Umsatzerlöse Lizenz- und Entpflichtungseinnahmen 147,228 148,523 155,189
  Altstoff- und sonstige Erlöse 46,127 47,451 43,132
  Veränderung der Rechnungsabgrenzungsposten 8,74 7,211 7,801
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen 175,66 183,099 184,646

1 vorläufige Zahlen des Konzernabschlusses 2020

Unsere übergeordneten Ziele

  • der Produzentenverantwortung der Wirtschaft gerecht werden
  • wettbewerbsfähige und planbare Tarife bieten
  • den Marktanteil bei Verpackungen, Elektrogeräten und Batterien ausbauen
  • ein attraktives Dienstleistungsangebot

WIR ÜBERNEHMEN PRODUZENTEN­VERANTWORTUNG

Mit fast 30 Jahren Erfahrung unterstützt die ARA Unternehmen dabei, ihre gesetzliche Produzentenverantwortung wahrzunehmen. Sie übernimmt mit ERA alle Verpflichtungen, die Herstellern enstprechend der österreichischen Verpackungsverordnung sowie der Elektroaltgeräte- und der Batterienverordnung auferlegt werden.

NON-PROFIT ZUR ENTLASTUNG DER KUNDEN

Mit den einzigen Sammelsystemen in Österreich agieren ARA AG, Austria Glas Recycling und ERA als Unternehmen im Eigentum der heimischen Wirtschaft von Beginn an nicht gewinnorientiert. Ihren Lizenzpartnern kommen das Non-Profit-Prinzip, die wirtschaftliche Effizienz sowie laufende Optimierung von Sammlung, Sortierung und Verwertung zugute. Im Verpackungsbereich bedeutet das 54 % Stückkostensenkung bei 35 % Leistungssteigerung in Österreich seit 1995.

ARA KUNDEN –
BESTES SERVICE, HOHE ZUFRIEDENHEIT

Mit einem Marktanteil von mehr als 70 % gelang es, in einem verschärften Wettbewerb die Position als zuverlässiger und starker Partner der Kunden zu behaupten. ARA Key Account Manager, die ARA Hotline sowie die Servicebüros in Kärnten, Salzburg und Tirol sichern rasche, persönliche Betreuung mit höchster Beratungskompetenz in ganz Österreich. Über die bequeme Online-Meldung hinaus bietet die ARA zahlreiche zusätzliche Serviceleistungen für Betriebe.

In Prozess-Checks etwa überprüfen die ARA ExpertInnen die Abläufe der Verpackungseinstufungen und Mengenermittlungen ihrer Kunden. Der Stichprobeneditor erleichtert die Ermittlung des Entpflichtungsentgelts bei einer großen Artikelanzahl im Sortiment.

Seit 2015 ist die Verpackungskoordinierungsstelle (VKS) des Bundes für die Prüfung der Verpackungsmeldungen der verpflichteten Unternehmen und damit auch der ARA Kunden zuständig. Die ARA stellt ihr langjähriges Prüfungs-Know-how in Audit-Coachings zur Verfügung und begleitet Unternehmen bei internen sowie externen Kontrollen. Das gibt den Kunden zusätzliche Sicherheit für eine gesetzeskonforme Verpackungsentpflichtung in Österreich und der EU.

Ein anderes Beispiel: Mit RVE Connect wurde eine rechtssichere Lösung geschaffen, um die in der Verpackungsverordnung vorgesehenen, juristisch verbindlichen Erklärungen zu erfüllen. Diese lassen sich über eine Online-Plattform schnell und einfach von den Lieferanten einholen und in einem persönlichen sicheren Datenraum speichern.

Auch für die Entpflichtung von Elektrogeräten bietet die ARA ein besonderes Serviceportfolio. Dazu zählen die Einstufung von Geräten und Batterien ebenso wie die Übernahme der Verpflichtung ausländischer Kunden als bevollmächtigter Vertreter. Seit vier Jahren bietet ERA ausländischen Herstellern eine unkomplizierte Entpflichtung ihrer Elektrogeräte in Österreich an. Damit konnte das Unternehmen bisher zwei Drittel aller ausländischen Hersteller für sich gewinnen.

Österreichische Versandhändler oder Unternehmen, die ihren Kunden im Ausland nur vorentpflichtete Elektrogeräte liefern möchten, können sich für einen Großteil der europäischen Zielmärkte kompetent beraten lassen.

Um Kunden über die Grundlagen der Verpackungsentpflichtung zu informieren, veranstaltete die ARA 2020 vier Webinare mit insgesamt 450 TeilnehmerInnen.

Eine aktuelle Umfrage unter den ARA Lizenzpartnern unterstreicht den Erfolg dieser Aktivitäten: „Kompetent“, „verlässlich“ und „rechtssicher“ sind demnach die stärksten Attribute der ARA. Die allgemeine Zufriedenheit erweist sich als groß: Von 302 befragten Unternehmen erteilten 88 % die Schulnoten 1 oder 2. Im Vergleich zur letzten Befragung aus dem Jahr 2015 konnte dieser Wert um 8 % gesteigert werden. ARA Kunden schätzen vor allem die Service- und Beratungsleistung (83 % vergaben hier die Noten 1 oder 2). Das klassische Beratungsgespräch mit den ExpertInnen der ARA wurde von 92 % mit „Sehr gut“ oder „Gut“ eingestuft, die ARA Kundenservice-Hotline von 86 % mit Bestnoten bewertet. Auf Platz 3 folgt die ARA Website mit 83 %, die laufend aktuelle Informationen für Kunden bietet.

Circular Economy Barometer

Wie stehen Österreichs Unternehmen und KonsumentInnen zur Circular Economy? Diese Daten wurden 2019 erstmals in Österreich im Auftrag der ARA analysiert. Die Folgeuntersuchung im Jahr 2020, erneut durchgeführt von GfK Austria, zeigt auf, dass größere Unternehmen verstärkt mit der Kreislaufwirtschaft planen, diese bereits nutzen oder in sie investieren; kleinere Betriebe drohen zurückzufallen.

Auch wenn laut Umfrage bereits 2 von 3 österreichischen Unternehmen (67 %) die Kreislaufwirtschaft nutzen oder mit ihr planen: Zwischen größeren Unternehmen (> 50 MitarbeiterInnen) und kleineren Betrieben (< 10 MitarbeiterInnen) gibt es eine deutliche Diskrepanz. Während die „Großen“ bereits zu 88 % zirkular wirtschaften oder mit der Kreislaufwirtschaft planen, liegt dieser Wert bei den „Kleinen“ bei 54 %.

Der Anteil der in Circular Economy investierenden Unternehmen, die bereits die Kreislaufwirtschaft nutzen, erhöhte sich im Vergleich zur vorjährigen Untersuchung deutlich von 50 auf 69 %, bei großen Unternehmen sind es sogar 77 %. Im Vergleich dazu investieren allerdings nur 57 % der kleinen Betriebe aktuell in die Kreislaufwirtschaft. Bei der Investitionsneigung im Bereich Circular Economy wird dieser Unterschied noch eklatanter: Während 64 % der befragten größeren Unternehmen auch in den nächsten 3 Jahren Investitionen tätigen wollen (2019: 55 %), sind es im Bereich der kleineren Betriebe nur noch 17 % (2019: 27 %). Das spiegelt sich auch im Circular Economy Index wider, der auf einer Skala von 0 bis 100 einen Rückgang von 55,9 (2019) auf 51,7 (2020) verzeichnet – aus Sicht der ARA eine Entwicklung in die falsche Richtung. Gerade in Österreichs KMU-Struktur als tragender Säule der Wirtschaft dürfen kleinere Unternehmen im Bereich Kreislaufwirtschaft nicht weiter zurückfallen. Benötigt wird ein Schulterschluss von Politik und Wirtschaft sowie die Ausgestaltung von Rahmenbedingungen, die den Unternehmen größtmögliche Investitions- und Planungssicherheit bieten. Die ARA ist hier ein unverzichtbarer Partner – sie nimmt gemeinsam mit der Wirtschaftskammer nach wie vor die Führungsposition ein, wenn man die österreichischen Unternehmen nach der Kompetenz im Bereich Circular Economy fragt.

Marktanteile im Haushaltssystem

Auch ERA ist Marktführer im Bereich der Entpflichtung von Elektrogeräten und Batterien. Der Gesamtmarktanteil konnte von 29 % im Jahr 2009 auf rund 41 % gesteigert werden, bei Batterien auf knapp 57 %.

WIRTSCHAFTLICHE TARIFE

Die ARA Tarife werden getrennt für den Haushalts- und Gewerbebereich sowie für jede Tarifkategorie nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten kalkuliert. Sie richten sich im Sinne der Kostenwahrheit nach dem Aufwand, den die einzelnen Packstoffe im Sammel- und Verwertungskreislauf verursachen. Einsparungen und ungeplante Überschüsse gibt die ARA in Erfüllung des Non-Profit-Prinzips an ihre Kunden weiter.

Die Tarife für 2020 wurden wie bereits im Vorjahr maßgeblich durch das EU-Kreislaufwirtschaftspaket und die EU-Einwegkunststoffrichtlinie bestimmt. Den neuen Rechtsvorschriften und steigenden Recyclingzielen stand ein äußerst angespannter Markt für Sekundärrohstoffe gegenüber. Die entsprechende Nachfrage, insbesondere bei Kunststoff und Altpapier, ist durch den (nicht zuletzt durch die COVID-19-Pandemie mitverursachten) Konjunktureinbruch, den Rohölpreisverfall sowie die Importrestriktionen in Asien, die auf Europa zurückwirken, massiv gesunken. Dazu kommt, dass die Sammlung und Sortierung von Verpackungsabfällen – auch aufgrund gesetzlicher Vorgaben – einen hohen Fixkostenanteil aufweist. Die Sammelinfrastruktur kann kaum an kurzfristige Mengen‐ oder Auslastungsschwankungen angepasst werden.

Aus diesen anhaltenden Kostenbelastungen resultierten 2020 vor allem bei Papier, Kunststoff, Getränkeverbundkartons und Materialverbunden erstmals seit 10 Jahren spürbare Tariferhöhungen, die die ARA trotz Ausschöpfung aller Kostensenkungspotenziale nicht abfangen konnte. Die Tarife stiegen damit 2020 um durchschnittlich 9,6 %.

Die COVID-19-Pandemie führte zu substanziellen wirtschaftlichen Einbußen für die heimische Wirtschaft. ExpertInnen konstatieren die größte ökonomische Krise seit
75 Jahren. Als Unternehmen im Eigentum der Wirtschaft ist sich die ARA bewusst, dass gerade in diesen Zeiten zusätzliche Belastungen vermieden werden müssen – und sie ist stolz, dass trotz der aktuell angespannten Lage durch entschlossene Maßnahmen und konsequente Optimierungen die ARA Lizenztarife 2021 unverändert auf dem Vorjahresniveau belassen werden konnten.

Verpackungsdesign wird in Zukunft eine wesentliche Voraussetzung zur Erreichung der Sammel- und Recyclingziele der EU sein. Diese sehen auch eine 100%ige Recyclingfähigkeit aller Kunststoffverpackungen bis 2030 vor. Unterstützen soll dies ab 2023 die Ökomodulation, d. h. die Gestaltung der Lizenztarife nach den Verwertungseigenschaften der Verpackung.

Auch ERA setzt die Tarife strikt nach dem Aufwand fest, den die einzelnen Gerätekategorien in der Sammlung und Verwertung verursachen. Aufgrund der Entwicklungen an den Altstoffmärkten mussten die Tarife für das Jahr 2020 erhöht werden: Ständig sinkende Altstofferlöse führten dazu, dass vor allem Elektroklein- und Elektrogroßgerätetarife immer weniger durch die Vermarktung der Altstoffe gestützt werden können. Dazu kam, dass steigende Verwertungspreise in fast allen Kategorien zu erhöhten Kosten führten.

EFFIZIENTE PRODUZENTEN­VERANTWORTUNG –
DIE FINANZIERUNG DES ARA SYSTEMS

Lizenzeinnahmen für die Entpflichtung der Verpackungen und Erlöse aus der Verwertung der gesammelten Altstoffe finanzieren das ARA System. Dabei spielen Konjunkturverläufe und Entwicklungen auf den internationalen Rohstoffmärkten eine maßgebliche Rolle.

Mit jedem Euro, den ein Kunde für die Entpflichtung seiner Verpackungen zahlt, erwirtschaften wir durch Recycling zusätzliche Erlöse in der Höhe von durchschnittlich
27 Cent. Damit werden die Infrastrukturleistungen der Gemeinden und Gemeindeverbände, die Sammel-, Transport- und Sortierleistungen der privaten und öffentlichen Entsorgungsunternehmen sowie die Kosten für die thermische Verwertung ebenso finanziert wie die Verpackungskoordinierungsstelle des Bundes, Vertriebsoverhead sowie Forschung und Entwicklung.

Gewinne oder Dividenden belasten die Kalkulation nicht: Die ARA arbeitet strikt nach dem Non-Profit-Prinzip. Ihre Lizenzpartner können darauf zählen, dass sie die gesetzlichen Verpflichtungen aus der Verpackungsverordnung zu den geringstmöglichen Kosten umsetzt.

Wie finanziert sich das ARA System?

AUFWENDUNGEN FÜR SAMMLUNG UND VERWERTUNG:
BESSERE SYSTEME – WENIGER KOSTEN

Die ARA will ihren Kunden beste Leistung in der Kreislaufwirtschaft zum besten Preis bieten. Dafür wird ihr Sammel- und Verwertungssystem ständig verbessert.

Seit 2015 verpflichtet das Abfallwirtschaftsgesetz die Sammel- und Verwertungssysteme zur gemeinsamen Nutzung der bestehenden haushaltsnahen Sammelbehälter, Sacksysteme und Recyclinghöfe. Die Sammelmengen werden monatlich nach den Marktanteilen der Systeme aufgeteilt. Deren Kostenverantwortung ist damit seither an den Entpflichtungsmarkt gekoppelt.

Die Entgelte für Sammel- und Verwertungsleistungen sind in den Verträgen der ARA mit Gemeinden, Entsorgungswirtschaft und Verwertern geregelt. Regelmäßige Ausschreibungen und Preisprüfungen stellen die Marktkonformität der jeweiligen Konditionen sicher.

Durch die erfolgreiche Anwendung eines mehrstufigen Bieterverfahrens, den regionalen Ausbau der Mix-Sammelsysteme für Leicht- und Metallverpackungen sowie die Ausweitung von Wettbewerb und Geschäftsmodell bei der Sortierung von Metallverpackungen konnte die ARA erhebliche Belastungen für ihre Kunden vermeiden. Im Bereich der Sammlung wurden erstmals seit 6 Jahren Preisanpassungen vorgenommen und bis 2022 fixiert.

Überproportionale Kostensteigerungen ergaben sich in Segmenten, die von der ARA nicht beeinflusst werden konnten: Das Abfallwirtschaftsgesetz hat durch kommunale Opting-in-Möglichkeiten Leistungsbereiche geschaffen, die dem Wettbewerb entzogen sind.

Im Juni 2021 wird die haushaltsnahe Sammlung von Leichtverpackungen, Metall- und Glasverpackungen für den Zeitraum von 2023 bis 2027 ausgeschrieben. Dies erfolgt bezirksweise nach den Grundsätzen des Bundesvergabegesetzes und nach Bestbieterprinzip.

Die fragmentierte Zuständigkeit der mittlerweile 6 Sammel- und Verwertungssysteme für die unterschiedlichen Sammelregionen Österreichs führt allerdings auch zu Effizienzverlusten sowie zu höherem Logistikaufwand für Umschlag und Transport.

Im Bereich der Verwertung wurde dem massiven Kostendruck in der thermischen Verwertung von Mischkunststoffen durch konsequentes Stoffstrommanagement, Qualitätsverbesserung und Abschluss längerfristiger Vereinbarungen entgegengewirkt. Seit 2016 führt die Abgeltungsverordnung für Haushaltsverpackungen zu erheblichen zusätzlichen Aufwendungen.

ERSCHWERTE BEDINGUNGEN AUF DEN ROHSTOFFMÄRKTEN

Erlöse aus der Verwertung tragen dazu bei, die Kosten von Sammlung, Sortierung und Verwertung zu decken und damit die Lizenztarife zu entlasten. Die zunehmende Volatilität der internationalen Rohstoffmärkte infolge konjunktureller Schwankungen, Veränderungen der Energie- und Primärrohstoffpreise, Protektionismus, Importbeschränkungen und zahlreicher anderer Faktoren erschwert allerdings die Planungen im Zuge der Tarifkalkulation. Im Jahr 2020 lösten der Streit um Erdölfördermengen zu Jahresbeginn und die COVID-19-Pandemie weltweit ökonomische Verwerfungen aus. Trotz dieser erschwerten Rahmenbedingungen nimmt ARA – auf der Grundlage jahrelanger Expertise – unverändert eine seriöse, wirtschaftlich profunde Preisgestaltung vor und verlässt sich nicht auf Spekulationen.

Die Corona-Krise hatte vor allem im 1. Halbjahr 2020 massiven Einfluss auf die für ARA relevanten Altstoffmärkte. Absatzrückgänge von minus 50 % veränderten die Nachfrage nach Altkunststoffen in der Non-Food-Industrie. Aufgrund von Produktionsstillständen bei Regranulat-Abnehmern (z. B. in der europäischen Automobilindustrie) blieben bei österreichischen Kunststoffverwertern Produktionslinien bzw. in Einzelfällen sogar der gesamte Betrieb bis in den Spätsommer hinein (ca. August 2020) geschlossen. Als Vorsorgemaßnahme hatte die ARA bereits mit Beginn der Krise Kontingente für Zwischenlager für die sortierten Altstoffqualitäten eingerichtet.

Neben den direkt wirksamen COVID-19-Abnahmeproblemen wurde das gesamte Kunststoffrecycling im vergangenen Jahr durch den Ölpreisverfall und das damit einhergehende niedrige Preisniveau für Neuware stark reduziert. Als stabil in der Abnahme erwiesen sich in dieser Zeit ausschließlich PET-Getränkeflaschen.

Trotz der deutlich kostengünstigeren Neuware hielt die Wirtschaft ihre Zusage aus der „Nachhaltigkeitsagenda der österreichischen Getränkeindustrie“ auch 2020 ein und sorgte für den notwendigen Regranulateinsatz zur Aufrechterhaltung des österreichischen PET-Kreislaufs.

Einen drastischen Einbruch der Altstofferlöse hatte gleich zu Beginn des Jahres auch der Altpapiermarkt zu verzeichnen. Im Februar 2020 wurden die geringsten Preise seit der Weltwirtschaftskrise 2008 erzielt, sie konnten sich jedoch während des Jahres wieder deutlich steigern.

Der Bereich der Altmetalle blieb über das Jahr 2020 betrachtet auf einem stabilen Niveau, wobei im Sommer bei Aluminium ein Rückgang und im 4. Quartal eine deutliche Steigerung der Börsenwerte zu bemerken war. Bei Ferrometallen war diese Steigerung erst im Dezember zu verzeichnen.

Kennzahlen Effizienz und Wirtschaftlichkeit

ARA Tarifübersicht

ERA Tarifübersicht

Marktanteile – Verpackungssammelsysteme 2020
Haushalt

Sammel- und Verwertungssysteme Papier Glas Metalle LVP
Altstoff Recycling Austria Aktiengesellschaft 64,45 % 82,20 % 64,42 %
Austria Glas Recycling GmbH 79,77 %
Bonus Holsystem für Verpackungen GmbH & Co. KG 5,84 % 7,81 % 2,29 % 6,95 %
European Recycling Platform (ERP) Austria GmbH 3,41 % 1,88 % 2,81 % 2,97 %
INTERSEROH Austria GmbH 7,95 % 6,04 % 6,60 % 13,94 %
Reclay UFH GmbH 18,35 % 4,50 % 6,10 % 11,72 %
Summe 100,00 % 100,00 % 100,00 % 100,00 %

Marktanteile – Verpackungssammelsysteme 2020
Gewerbe

Sammel- und Verwertungssysteme Papier Metalle Kunststoffe EPS MVB Keramik Holz Textilien Biogene
Altstoff Recycling Austria Aktiengesellschaft 72,27 % 72,47 % 66,11 % 64,45 % 75,64 % 97,43 % 73,27 % 40,24 % 89,70 %
Austria Glas Recycling GmbH - - - - - - - - -
Bonus Holsystem für Verpackungen GmbH & Co. KG 6,49 % 10,04 % 17,38 % 8,55 % 12,92 % 0,36 % 15,66 % 35,92 % 2,72 %
European Recycling Platform (ERP) Austria GmbH 2,67 % 1,21 % 1,51 % 4,51 % 2,55 % 0,00 % 0,77 % 0,00 % 3,88 %
INTERSEROH Austria GmbH 10,30 % 9,57 % 8,67 % 7,75 % 5,02 % 1,21 % 6,38 % 6,71 % 0,87 %
Reclay UFH GmbH 8,27 % 6,71 % 6,33 % 14,74 % 3,87 % 1,00 % 3,92 % 17,13 % 2,83 %
Summe 100,00 % 100,00 % 100,00 % 100,00 % 100,00 % 100,00 % 100,00 % 100,00 % 100,00 %