Akzeptanz und Bewusstseinsbildung
Wir wollen jede Verpackung zurück zum Recycling
Österreich setzt die erweiterte Produzentenverantwortung seit fast 30 Jahren erfolgreich um. Dies allein reicht aber nicht aus, um die neuen EU-Ziele für Sammlung und Recycling zu erreichen. Wir alle – Hersteller, BürgerInnen, Politik und Verwaltung – spielen eine wichtige Rolle in der Kreislaufwirtschaft, und wir müssen darin noch besser werden. Die ARA setzt auf intensive Bewusstseinsbildung, um Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft voranzubringen.
Der Erfolg im Recycling ist das Ergebnis der hohen Akzeptanz der getrennten Sammlung bei den KonsumentInnen.
UNSERE ÜBERGEORDNETEN ZIELE
- Bewusstseinsbildung und Motivation zur Abfallvermeidung, Ressourcenschonung und getrennten Sammlung von Verpackungen, Elektrogeräten und Batterien
- Bewusstseinsbildung und Motivation zur Vermeidung von Littering
Handlungsfelder zur Erreichung der EU-Ziele 2025/30
Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung
Das Engagement jeder und jedes Einzelnen ist entscheidend für Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft.
Konsumentenverantwortung bei Einkauf, Nutzung und Entsorgung bildet dabei die unverzichtbare Ergänzung zur Produzentenverantwortung. Verpackungen sind Rohstoffe. Verpackungsrecycling schont natürliche Ressourcen und bedeutet aktiven Klimaschutz. Unser individuelles Verhalten beeinflusst damit unseren ökologischen Fußabdruck.
Öffentliche Beschaffung
Österreich braucht ein klares Zeichen von der öffentlichen Hand. Als wichtige Impulsgeber müssen Bund und Länder zeigen, dass die Ziele der Kreislaufwirtschaft durch gezielte Beschaffungsaktivitäten wesentlich unterstützt werden können. Die Ergänzung von Zuschlagskriterien wie „Rezyklatanteil“ oder „Recyclingfähigkeit“ im Beschaffungswesen unterstützen Innovations- und Entwicklungsbestrebungen der heimischen Wirtschaft. Sie stellen zudem ein klares Signal an alle Produzenten, aber auch an alle KonsumentInnen dar, dass sich Österreich zu einer umfassenden Kreislaufwirtschaft bekennt.
Die öffentliche Beschaffung ist bei Ausschreibungen gefordert, ihre Vorbildfunktion wahrzunehmen. Hoher Einsatz von Recyclingrohstoffen in Produkten und Verpackungen muss künftig ein Kriterium für den Zuschlag sein.
Die Macht der KonsumentInnen
Die KonsumentInnen entscheiden, was sie kaufen, wie sie Produkte nutzen, ob und wie sie ihren Abfall getrennt sammeln oder ob sie ihn einfach achtlos wegwerfen. Die ARA versteht es als ihre Aufgabe, aufzuklären, zu motivieren und leistungsfähige, attraktive Sammelsysteme anzubieten. Ihre Botschaft an die BürgerInnen lautet: Wir wollen jede Verpackung zurück zum Recycling!
Aktuelle Untersuchungen zeigen eine große Bereitschaft in der Bevölkerung zu mehr Mülltrennung und Kreislaufwirtschaft (Marketagent im Auftrag der ARA). 83 % der Befragten sind bereit, sich beim richtigen Trennen und Sammeln noch mehr anzustrengen. Speziell für das Recycling sehen die ÖsterreicherInnen mit 47 % sich selbst am meisten gefordert, noch vor Unternehmen und Wirtschaft (36 %) oder der Politik
(25 %). Und die Menschen wünschen sich mehr Sammelmöglichkeiten und Informationen. Beides muss die ARA gemeinsam mit den Gemeinden und Gemeindeverbänden bieten.
Der Erfolg im Recycling ist das Ergebnis der hohen Akzeptanz der getrennten Sammlung bei den KonsumentInnen. Im Rahmen einer repräsentativen Umfrage des IMAS Instituts 2020 gaben 99 % (2019: 97 %) der Befragten an, Verpackungen getrennt zu sammeln.
96 % (2019: 95 %) halten die Idee der Mülltrennung für sehr gut oder gut. Dass dieses Konzept längst zum Alltag wurde, beweisen auch 76 % (2019: 74 %) der Befragten, die in der getrennten Sammlung keinen zusätzlichen Zeitaufwand sehen.
Aufholbedarf gibt es bei der Kenntnis der fachgerechten Entsorgung von Lithium-Batterien. Eine Umfrage von Marketagent im Auftrag der ERA erhob den Wissensstand der ÖsterreicherInnen zu Lithium-Batterien. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, den Unterschied zwischen Alkali- und Lithium-Batterien nicht zu kennen. Knapp 65 % der Personen, die laut eigener Aussage über den Unterschied informiert sind, entsorgen jedoch beide gleich. In welchen Geräten Lithium-Batterien verbaut werden, ist 6 von 10 Befragten nicht bewusst. Und 74 % schätzen die Gefährlichkeit der Inhaltsstoffe leerer Lithium- und Alkali-Batterien als gleichwertig ein. Als Marktführer will ERA in diesem Bereich in Zukunft verstärkt auf Bewusstseinsbildung bei KonsumentInnen setzen.
Sprachrohr zu den KonsumentInnen
260 AbfallberaterInnen in ganz Österreich gewährleisten den direkten Kontakt zu den BürgerInnen und informieren vor Ort über die getrennte Verpackungssammlung. Ihre Leistung ist gelebter Umwelt- und Klimaschutz auf regionaler Ebene.
FRÜH ÜBT SICH …
Um bereits Kinder für Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu sensibilisieren, rief die ARA das Informations- und Motivationsprogramm ARA4kids ins Leben. Dabei werden Kindern im Alter von 4 bis 6 Jahren auf spielerische Art die Themen Abfallvermeidung, Littering-Prävention, getrennte Sammlung und Recycling von Verpackungen vermittelt. Mit dem Programm wird mittlerweile jedes 5. Kind dieser Altersgruppe erreicht.
Mit dem Programm Bobby Bottle setzt auch die Austria Glas Recycling auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung von klein auf. Der Flaschengeist Bobby Bottle zeigt Volksschulkindern, wie Glasrecycling funktioniert. Im Rahmen von über 1.500 Shows erreichte er bereits rund 72.800 Kinder. 2021 konnte Bobby Bottle pandemiebedingt keine Schulen besuchen. Austria Glas Recycling entwickelte eine virtuelle Alternative für die kindgerechte Arbeit zu Glasrecycling in Volksschulen: das Video „Bobby Bottle – der zauberhafte Flaschengeist und die wunderbare Welt des Glasrecyclings“.
Im Rahmen der KinderuniWien konnten Kinder 2020 bereits zum 8. Mal Recycling studieren, wenn auch diesmal nur virtuell. ARA und Austria Glas Recycling unterstützten die Kinderuni on Tour, die Station in Wiener Parks machte und dort Kindern das Thema Recycling näherbrachte.
ARA4kids SEIT 2014:
- Umweltbildung für Kinder
- Jedes 5. Kind in Österreich erreicht.
- österreichweite Umsetzung
- 50 Recyclingtage mit 15.000 Kindern
- 100.000 Lehr- und Lernmaterialien verteilt.
- 120 Materialienkoffer im Einsatz
REINWERFEN STATT WEGWERFEN
„Reinwerfen statt Wegwerfen“ unterstützt als Initiative der österreichischen Wirtschaft Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Verringerung von Littering. Dabei steht Bewusstseinsbildung im Vordergrund, um den sorgsamen Umgang mit Umwelt und natürlichen Ressourcen zu fördern. Die Umsetzung erfolgt – unter Einbindung der ARGE Nachhaltigkeitsagenda der Wirtschaftskammer Österreich – durch die ARA.
Im Rahmen der Aktion „Wir räumen auf: Miteinand!“ von Coca-Cola Österreich in Kooperation mit der ARA und anderen Partnern ermittelte eine Analyse des Sammelmaterials von Flurreinigungen aus 22 Gemeinden in 5 Bundesländern im Jahr 2019 einen Verpackungsanteil von 24 Masseprozent.
Mit einer gemeinsamen Umweltinitiative setzten RSW und die Landwirtschaftskammer Niederösterreich 2020 ein Zeichen gegen Littering. Mit gemeinsamen Kommunikationsmaßnahmen wurde die Bevölkerung auf die Problematik von Abfall in der Natur für Tiere, Bauern und VerbraucherInnen aufmerksam gemacht. Zur Sensibilisierung wurde mit Hinweistafeln auf die Problematik aufmerksam gemacht. „Wirf nix weg – hier wächst dein Essen“ lautete die Botschaft. Niederösterreichische Bäuerinnen und Bauern platzierten im ganzen Land die Tafeln neben ihren Feldern, Äckern, Wiesen und Wäldern, um zukünftige Nahrungsmittel und Futtermittel für unsere Tiere zu schützen.
„REINWERFEN STATT WEGWERFEN“ SEIT 2012:
- Bewusstseinsbildung gegen Littering
- 400 Events
- 600 Anti-Littering-Projekte und Flurreinigungen
- 162 Projektförderungen
- 36.000 Facebook-Fans